Datum: 20.03.2015

5 Gründe für die Energiewende

Warum überhaupt? Warum verabschiedet ein Land nach dem anderen ein Erneuerbare-Energien-Gesetz? Warum werden Leute subventioniert, die sich Photovoltaik-Anlagen aufs Dach oder Windkraftanlagen auf die Wiese bauen? Weshalb soll die Energieversorgung auf erneuerbare Quellen umgestellt werden?

Die Frage „Warum Energiewende“ beantwortet sich am besten durch eine Gegenfrage: „Können wir mit konventionellen Energien weitermachen?“ Die Antwort ist ein klares Nein.

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Konventionelle Energien sind schmutzig

Strom wird aus Kohle hergestellt, indem diese verbrannt wird. Dabei steigt schmutziger Rauch in die Luft auf, der unter anderem Schwefeldioxid, Stickoxide und Feinstaub enthält. Darüber hinaus werden durch den Betrieb von Kohlekraftwerken Flüsse erwärmt, es wird das giftige Quecksilber ausgetoßen und mehr. Laut einer Studie der Organisation Health & Environment Alliance kosten die durch Kohlekraft ausgelösten Erkrankungen das deutsche Gesundheitssystem jährlich mehr als 6 Milliarden Euro.

Das Kohlekraftwerk bei Weisweiler - einer der größten Luftverschmutzer Europas. Bild von Günter Hentschel via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Auch die Atomenergie ist alles andere als sauber (auch wenn das zuweilen behauptet wird). So haben mehrere Studien gezeigt, dass etwa Leukämie in der Nähe von Atomkraftwerken gehäuft auftritt, da die radioaktiven Strahlungen gelegentlich über einem verträglichen Niveau liegen. Darüber hinaus produzieren Atomkraftwerke einen Abfall, der für mehrere hunderttausend Jahre alles, was in seine Nähe kommt, binnen Sekunden tötet. Von den Schäden, die der Uranabbau in den jeweiligen Ländern anrichtet, wollen wir erst gar nicht reden, genauso wenig wie davon, welche verheerenden Folgen ein Kraftwerksunfall haben kann.

Konventionelle Energien sind die Ursache des Klimawandels.

Die Stromerzeugung durch Kohle verursacht etwa ein Drittel des deutschen Ausstoßes an Kohlendioxid. Dieses Treibhausgas ist eine Ursache des des Klimawandels. Das von Menschen verursachte Kohlendioxid macht zwar nur einen kleinen Teil des insgesamt in die Atmosphäre steigenden Kohlendioxid aus. Dies ist aber genau der Teil, der das System aus dem Gleichgewicht bringt und die globale Erwärmung anstößt.

Ein Opfer des Klimawandels: Lake Hume in Australien. Bild von Tim J Keegan via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Dieser sogenannte anthropogene Teil des Kohlendioxidausstoßes ist der Grund, dass seit etwa 150 Jahre die CO2-Konzentration in der Atmosphäre in einem historisch beispiellosen Tempo wächst. Die Folge ist die globale Erderwärmung mit all ihren Symptomen: die Austrocknung etwa in Spanien, das Abschmelzen der Gletscher in den Alpen und in der Arktis, die Anhebung des Meeresspiegels, die Bedrohung pazifischer Lebensräume, gehäuft auftretende Naturkatastrophen wie Hurrikans oder Tsunamis und mehr. Eine sehr weitgehende Reduktion des CO2-Ausstoßes durch die Energieerzeugung ist nur ein Teil des Kampfes gegen die Klimaerwärmung – aber einer, der unbedingt zu gehen ist, und einer, der noch nicht im Ansatz weit genug begangen ist.

Konventionelle Energien sind nicht nachhaltig.

Ganz egal ob Kohle oder Atom: alle konventionellen Energien reißen einen Rohstoff aus der Erde und ziehen aus diesem Energie. Weltweit werden fast 8 Milliarden Tonnen Kohle in Kraftwerken zerstört. Auch wenn die weltweiten Vorkommen an Kohle selbst bei gleichbleibendem Verbrauch noch relativ lange reichen werden, buddelt der Abbau von Kohle im Tagebau große Löcher in die Landschaft und zerstört dabei sowohl Natur als auch menschlicher Lebensraum. Alleine in Deutschland benötigt der Kohleabbau eine Fläche, die so groß wie das Saarland ist. Zudem wird der Rohstoff über kurz oder lang wird der Rohstoff knapp werden. Dasselbe trifft auf die Atomenergie zu: Je nach Schätzung reichen die vorhandenen Reserven von energiefähigem Uran noch für 20 bis mehr als 200 Jahre.

Verheerende Landschaftsfolgen: Kohleabbau bei Garzweiler II. Bild von Bert Kaufmann via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Auch wenn weder bei Kohle noch bei Atomenergie eine kurzfristige Rohstoffknappheit zu befürchten ist – es kann keine Lösung sein, die Energieversorgung langfristig an einen begrenzten Rohstoff zu binden. Denn irgendwann werden die Rohstoffe knapp sein, und wenn man erst dann nach einer Alternative sucht, wird es zu spät sein.

Konventionelle Energien sind teuer

Ein oft gehörtes Argument gegen erneuerbare Energien ist, dass sie den Strom teurer machen. Dies stimmt nicht, auch wenn die sogenannte EEG-Umlage im Strompreis diesen Anschein erweckt. Die Wahrheit ist: konventionelle Energien sind bereits heute oft teurer als erneuerbare Energien. Der Grund sind die Kosten, die nicht im Strompreis gelistet sind, aber vom Steuerzahler getragen werden: Subventionen für die Kohleindustrie, Folgekosten wie den Rückbau von Umweltschäden, Gesundheitsschäden, die Entsorgung von Atommüll und vieles mehr. Eine Greenpeace-Studie hat diese Kosten verrechnet und die Preise von erneuerbaren mit konventionellen Energien verglichen. Das Ergebnis: konventionelle Energien sind schon jetzt zum Teil teurer als die angeblich kostspieligen erneuerbaren Energien. Und für die Zukunft gibt es keinerlei Grund, eine Vergünstigung konventioneller Energien anzunehmen. Im Gegenteil. Wenn die Rohstoffe knapper werden, werden die Preise für Energie steigen.

Konventionelle Energiemärkte sind monopolistisch

Jeder konventionelle Strommarkt ist monopolistisch geprägt. Das kommt aus dem einfachen Grund, dass Kohle- oder Atomkraftwerke gigantische Investitionen sind, die nur ein Großkonzern stemmen kann. Bevor die Energiewende an Fahrt aufgenommen hat, hatten die großen vier deutschen Stromkonzerne einen Marktanteil von mehr als 80 Prozent – und Deutschlands Strommarkt galt im internationalen Vergleich noch als gemäßigt monopolistisch. Dass Monopole immer schlecht sind, sagt der gesunde Menschenverstand, die Wirtschaftslehre und auch das EU-Recht. Monopole sind anti-innovativ, führen zu Preissteigerungen, befördern Korruption und gefährden sogar die Stromversorgung, wenn diese am Wohlergehen einzelner Konzerne hängt.

Erneuerbare Energien sind anders.

Sie produzieren keinen Smog und keine Treibhausgase. Sie sondern nichts aus, was die Gesundheit von Menschen gefährdet, und sie tragen nichts zum Klimawandel bei. Sie verbrennen keine Rohstoffe, die unter menschenunwürdigen Bedingungen abgebaut und über kurz oder lang knapp werden.

Erneuerbare Energien sind schon jetzt nicht teurer als konventionelle Energien. In Zukunft werden sie voraussichtlich deutlich günstiger sein. Die Einspeisevergütungen für Fotovoltaik-, Windkraft- und Biogasanlagen werden nach und nach auslaufen, die Herstellungskosten für Fotovoltaikmodule werden laut neueren Schätzung bis 2020 auf die Hälfte des gegenwärtigen Preises sinken, und die Entwicklung besserer Speichertechnik wird es ermöglichen, den gesamten produzierten Strom auch zu nutzen.

Die Märkte schließlich sind bei der erneuerbaren Energie weitgehend dezentral. Es haben sich bisher noch keine Monopolisten herausgebildet. Stattdessen gibt es ein großes Netz kleiner und mittlerer Akteure und eine Stromversorgung, die zu einem bisher unbekannten Ausmaß in Bürgerhand ist. Ein solches dezentrales Modell sorgt nicht nur dafür, dass auch die Bürger von der Energiewende profitieren – sondern auch dafür, dass die Stromversorgung stabiler ist. Denn dezentrale Netzwerke sind immer antifragil.

Aus all dem folgt: Erneuerbare Energien sind sauber, nachhaltig, günstig und stabil. An der Energiewende führt kein Weg vorbei. Wenn es jetzt, in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts, gelingt, die Stromerzeugung auf regenerative Quellen umzustellen, bauen wir für die Zukunft vor.

Erfahren Sie hier wie Sie auch Teil der Energiewende werden können.